Module

Erstes Semester

 

AC I Allgemeine Chemie

Grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten der Allgemeinen Chemie werden sowohl experimentell, als auch theoretisch vermittelt. Dabei werden folgende Aspekte grundlegend abgedeckt: Atombau, Periodensystem der Elemente, Struktur- und Bindungsmodelle, Chemische Gleichgewichte, Thermodynamik und Kinetik. Die Vorlesung sollte man nicht unterschätzen, sicherlich ist gerade der Anfang wenig fordernd (da man das meiste schon aus der Schule kennt), allerdings steigt die Schwierigkeit schnell an. Insgesamt lässt sich die Vorlesung aber gut bewältigen.

Zusatz: Tutorium

Für die Lehrämtler und die Bachelorstudenten wird zusätzlich zur Vorlesung ein Tutorium angeboten. Hier werden die Übungsblätter besprochen und der Vorlesungsstoff wiederholt.

 

AC II Einführung in die Anorganische Chemie

Besteht aus:

a) Praktikum (ganzes Semester)

Grundausrüstung:
Die Grundausrüstung kann bei der Glasgeräteausgabe das Anorganisch- chemischen Instituts (Raum 060, INT 270) gegen eine Kaution von 60 €  ausgeliehen werden. Überprüft eure Glasgeräte unbedingt auf Vollständigkeit und ob sie in einem einwandfreien Zustand sind!

Verbrauchsmaterial:
Die Verbrauchsmaterialien werden zum Teil aus Qualitätssicherungs­mitteln finanziert und im Praktikumssaal an euch verteilt.
Außerdem benötigt ihr ein kleines Vorhängeschloss für den Laborplatz, Schutzkittel und -brille, ein DIN A4 Protokollheft mit festem Einband und eine Schere.

Das Praktikum:

Los geht’s mit dem siebenwöchigen Grundpraktikum, bei dem ihr mit euren Assistenten die ersten Handgriffe und Laborgeräte kennenlernt. Die Teilnahme ist Pflicht. Es gibt theoretische Tage, in denen im Prinzip Stoff aus dem Chemie LK besprochen wird, um alle Erstis auf den gleichen Kenntnisstand zu bringen. An den praktischen Tagen macht ihr dann Versuche zu Themen wie Redoxreaktionen, Säure-Base- und Komplexgleichgewichten. Am Anfang heißt es zwei Tage Labor, zwei Tag frei und einen Tag mit theoretischen Übungen plus ca. 3 – 4 Stunden Protokoll wöchentlich. Der zweite Praktikumsteil besteht dann aus 6 qualitativen Gruppen­analysen, 3 Kolloquien bei euren Assistenten.

Die Analysen laufen wie folgt ab: Ihr bekommt gemischte Substanzproben und müsst herausfinden, welche Kationen und Anionen euch die Mischer zusammengestellt haben. Der Schwierigkeitsgrad steigt natürlich mit jeder weiteren Analyse. Am Ende können bis zu 35 unterschiedliche Anionen und Kationen in der Probe enthalten sein, die ihr qualitativ nachweisen müsst. Da die vor über 100 Jahren entwickelten Trennungsgänge nie einwandfrei funktionieren, gleichen die Analysen oftmals einem Lottospiel, dem sogenannten „Ionenlotto“. Jede Analyse wird zweimal vom Assi korrigiert und darf bei der zweiten Abgabe höchstens 3 Fehler haben, sonst wird eine neue Analyse ausgegeben.

Die 3 Kolloquien decken den Stoff der Hauptgruppenelemente ab. Ihr braucht dennoch nicht aufgeregt sein, denn der Assi wird euch schon nicht den Kopf abreißen, wenn ihr mal etwas nicht wisst. Mit der Zeit werdet ihr die Vorteile der mündlichen Prüfungen schon schätzen lernen. Voraussetzung für die Ausgabe weiterer Analysen ist ein bestandenes Kolloquium.

Tipps:

  • Schutzkittel & Schutzbrille sind im Labor Pflicht! Wer ohne im Labor rumläuft, muss Saalstrafe zahlen (aus welcher die Saalparties finanziert werden). Kittel und Schutzbrillen bekommt ihr günstig und einfach bei uns in der Fachschaft.
  • Wenn ihr mit dem Praktikum fertig seid, dann gebt ihr alle Glasgeräte wieder ab und die kaputten Geräte werden von der Kaution abgezogen. Das ist günstiger, als sie selbst nachzukaufen! Über die Fachschaft könnt ihr eine Glasbruchversicherung abschließen, die euch vor Beschädigung von Universitätseigentum oder Sachen anderer absichert. So bekommt ihr am Ende die volle Kaution minus Selbstbeteiligung wieder zurück.

b) Vorlesung (ab etwa Mitte Dezember)

Da ihr nun mit den wichtigsten Grundkonzepten ausgestattet seid, geht es nun darum, diese in der Stoffchemie anzuwenden. In AC II wird der Schwerpunkt auf die Hauptgruppenelemente gelegt: Eigenschaften, Verbindungen, Herstellungen und Verwendungen, angefangen von den Edelgasen bis zu den Alkalimetallen.

Die Klausur ist gleichzeitig auch Orientierungsprüfung, d.h. sie darf nur ein einziges Mal wiederholt werden, danach ist der Prüfungsanspruch verwirkt (=Exmatrikulation). Das ist aber wirklich machbar, Stoffchemie ist zum Großteil reine Lernsache.

 

Physik A

Physik A ist ein Modul, das für alle Naturwissenschaftler mit Physik im Nebenfach angeboten wird, um wesentliche Grundlagen der Physik zu vermitteln und auf die Physikalische Chemie vorzubereiten. Schwerpunkt liegt im 1. Semester noch auf der klassischen Mechanik. Die Vorlesung ist breit gefächert, jedoch nie ausführlicher als in einem Physik LK, und deswegen meist auch gut machbar. Ihr habt zwei Versuche, die Klausur zu bestehen. Mathekenntnisse sind wünschenswert, vor allem Ableitungen, Integrationen, Umformungen, Logarithmus etc.; oft scheitert man nämlich nicht an der Physik, sondern an der Mathematik in Klausuren. Da hat man als Chemiker jedoch einen kleinen Vorteil, da man sowieso die Mathe I hören muss ;).

Zusatz: Übungen (2 SWS)

Passend zur Vorlesung gibt es 10 Übungsblätter mit meist 4 Aufgaben pro Blatt, die in den Übungsgruppen besprochen werden. Diese stellen die Zulassung für die Klausur da (60 % der Gesamtpunktzahl müssen insgesamt erreicht werden). Da die Klausur stark an die Übungsaufgaben angelehnt ist, ist die Teilnahme an den Übungsgruppen und vor allem die eigenständige Bearbeitung der Übungsblätter lohnend.

 

Mathematik I

Ziel dieser Vorlesung ist es, Naturwissenschaftlern grundlegende mathematische Fertigkeiten beizubringen, die man auch definitiv gebrauchen kann. Gerade in den physikalischen Teilgebieten ist die Mathematik nicht wegzudenken. Die Vorlesung behandelt grundlegende Aspekte: Funktionen, Folgen und Reihen, Differential- und Integralrechnung, sowie komplexe Zahlen.

Das Niveau der Vorlesung deckt sich gut mit einem Mathematikleistungskurs; es ist vielleicht etwas umfangreicher, aber keinesfalls schwerer. Es wird eine Klausur am Semesterende geschrieben, die wirklich kein Problem darstellen sollte, wenn man die Übungsblätter gemacht hat, da die Klausur sich im Normalfall an den Übungsblättern orientiert.

Zusatz: Übungen (2 SWS)

Die Übungsgruppen sind wichtig. Selbst wenn die Teilnahme nicht Pflicht ist: Hier erhaltet ihr Antworten auf all eure Fragen zur Vorlesung, ihr lernt, übt und wiederholt den Stoff, bis er für die Klausur sitzt.

 

 

 

 

Zweites Semester

 

Gefahrstoffkunde II + Einführung in die Toxikologie

Das Modul beinhaltet den für den Umgang mit Chemikalien benötigten rechtlichen und toxikologischen Hintergrund. Euer Prof erzählt nicht nur von Auswirkungen bestimmter Chemikalien auf den Menschen, sondern auch von den rechtlichen Grundlagen und Gesetzgebungen. Anwesenheit ist Voraussetzung für das Praktikum in OCII und somit Pflicht. Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. Durch das Bestehen bekommt man die benötigte Sachkundebescheinigung, um selbst Chemikalien einkaufen zu können. Zusätzlich zum Modul wird von der BASF ein zweitägiger Toxikologiekurs durchgeführt, der in der vorlesungsfreien Zeit angeboten wird. Tipp: Versucht die Tox-Vorlesung bereits im Frühjahr zu machen. Viel Stoff überschneidet sich später in GSII. Außerdem habt ihr dann den Sommer frei.

 

Anorganische Chemie III

Die Vorlesung beinhaltet die Chemie der Übergangsmetalle und grundlegende Konzepte der Komplexchemie. Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen. Die Übungen sind sehr zu empfehlen, man spricht die Übungsblätter, welche nicht abgegeben werden müssen, durch und kriegt nebenbei noch einiges erklärt.

Im Praktikum gibt es quantitative Analysen und die ersten Präparate. Es werden zwei Kolloqs bei den Assis und ein Abschlusskolloq bei einem Prof gehalten. Themen sind die Methoden des Praktikums sowie Teile von AC III. Das Abschlusskolloq behandelt die komplette AC der ersten beiden Semester.

 

Organische Chemie I

Die Vorlesung umfasst die grundlegenden Themen, Stoffchemie und Konzepte der Organischen Chemie. Die Themen sind: Bindungen, Alkane, zyklische Verbindungen, Alkene, Alkine, Alkohole, Ether, organische Schwefelverbindungen, Amine, Carbonyle, Stereochemie, Zucker, Carbonsäuren und -derivate, Aminosäuren und Farbstoffe. Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen, die in den letzten Jahren aus einer zweigeteilten Multiple-Choice-Klausur bestand. Die Tutorien zu den Übungsblättern sind nicht verpflichtend, aber sehr zu empfehlen, da oft auch Themen angesprochen werden, die in den Vorlesungen gar nicht vorkommen.

 

Organische Chemie II (Teil 1) – Einführung in die NMR- und IR-Spektroskopie

Diese Vorlesung kommt während des Semesters anstelle von GS II und AC III hinzu und gibt euch einen Einblick in die Funktions- und Arbeitsweise der NMR- und IR-Spektroskopie.

 

Physik B

Fortführung der Inhalte von Physik A. Themen: Fluide, Wärmelehre, E-Lehre, Magnetismus, Optik, Festkörper, Atomphysik, Kernphysik. Das Übungsgruppensystem entspricht dem von Physik A. In den Wintersemesterferien findet das Physik-Praktikum statt, das für Chemiker Pflicht ist.

 

Mathematik II

Fortsetzung von Mathe I. Themen: Wahrscheinlichkeitsrechnung, Sta­tistik, Gruppentheorie, Vektoren, Differentialrechnung mit Vektoren, lineare Algebra.

 

 

Semesterferien

Als ChemikerIn hat man traditionell quasi keine Semesterferien. Denn entweder ist man am Lernen für Klausuren und Kolloqs oder steht im Praktikum. Deswegen heißen die Semesterferien auch nicht Ferien, son­dern vorlesungsfreie Zeit. In Euren ersten Semesterferien werdet ihr einerseits das Physikalische Praktikum für Chemiker (Biochemiker sind ausgenommen) machen müssen und andererseits zu einer Blockveranstaltung zum Thema Toxikologie und Gefahrenstoffsicherheitskunde gehen.

 

Physikalisches Praktikum für Chemiker

Dieses Praktikum findet unmittelbar nach Ende des ersten Semesters statt. Ihr müsst euch während des 1. Semesters anmelden. Chemiker ma­chen die Versuche immer zu zweit, der Partner ist wählbar.

Es werden 15 Versuche aus den Bereichen Mechanik, E-Lehre, Elektro­magnetismus, Optik und Radioaktivität gemacht. Vor jedem Versuch werdet ihr über die physikalischen Grundlagen dazu abgefragt, d.h. wie­der Vorbereitung. Das ist aber halb so wild. Anschließend müsst ihr die Versuche nachbearbeiten, indem ihr Protokolle anfertigt, was viele Stunden dauert und ziemlich nervenaufreibend ist.

 

Toxikologie

Diese Blockveranstaltung findet an zwei aufeinander folgenden Tagen in den Semesterferien von morgens bis spät nachmittags statt. Ihr werdet da verschiedene Vorträge zu dem Thema anhören und am Anfang des 2. Semesters eine Klausur darüber schreiben. Diese Veranstaltung kann auch im Sommer besucht werden, muss aber spätestens vor Beginn des Organisch-Chemischen Praktikums erfolgreich abgeschlossen sein.

 

 

Weitere Informationen zu den Modulen erhaltet ihr im Modulhandbuch.

Universität Heidelberg